Xiaomi Mi6 angetestet – lohnt sich der Wechsel vom Mi5s zum Mi6?

Noch nicht lange auf dem Markt, Dank dem raschen Lieferservice von DHL und dem Händler Tradingshenzhen, welcher immer sehr früh Zugriff auf die neuesten Geräte im chinesischen Markt hat – habe ich seit einer Woche ein Mi6 im Test. Nachdem mir seit dem Xiaomi Mi3 die Geräte des innovativen chinesischen Händlers vertraut sind, war ich nach Mi3, Mi4, Mi4 LTE, Mi4c, Mi4s, Mi5, Mi5s, Mi Mix, Redmi Note 3, Mi Note, Mi Note Pro besonders auf das Mi6 gespannt.

Für Schnellleser kurz zusammengefasst: Grösse und Form kombiniert mit Leistung und 3350 mAh Akkus sind für mich der Hauptgrund, das Mi6 näher anzusehen. Die 5.15″ Display reichen für ein Smartphone aus, kombiniert mit starkem Akku, DualSIM und nun Dualkamera hat man einen ausdauernden “Handschmeichler”, wenn auch durch Glas etwas rutschig, dabei. Allein das neue Design, Dualkamera und starker Akku machen den Entscheid zum Wechsel vom Mi5s leicht – jedoch:

Xiaomi Mi6 – was man Wissen muss:

Erster Punkt: Kauft jetzt das Mi6 nur, wenn ihr absolut keine Berührungsängste habt, den Playstore nachzuinstallieren und nur mit englischsprachiger Schnittstelle zu arbeiten – an und für sich kein Problem, aber bei Eingabe und täglicher Anwendung laufen MIUI CN/EN und Playstore Deutsch nachinstalliert manchmal nicht so sauber miteinander. Kein Weltuntergang, aber kein “plugin, Setup and simply use” Gerät. Sobald die Global ROM verfügbar ist, ist das dann kein Thema mehr.

Zweiter Punkt: Während das Mi5 noch sehr schlank und mit schmal/lang Design ein Alleinstellungsmerkmal hatte, ist Xiaomi mit dem Mi5s etwas “ausgerutscht” und holt nun mit dem Mi6 wieder toll auf – Design und Gehäuse sind hochwertig. Mir nicht verständlich, nachdem Xiaomi z.B. mit dem Mi Note bewiesen hat, was sie können – die Dual-Kamera-Linsen des Mi6 sind irgendwie “billig” ins Gehäuse eingebettet, fährt man mit dem Finger darüber, sind die Kanten gut spürbar. Das dürfte beim Flaggschiff von Xiaomi nicht sein – ein Detail, aber Xiaomi tut gut daran, bei der Qualität der Mi Note Geräte zu bleiben. Die Mitbewerber von Samsung, LG, Apple etc. haben wir nochmals einen Detaillierungsgrad mehr Qualitätsgefühl (aber auch Preis).

Dritter Punkt: Die Geschichte mit dem “Band 20 LTE”. Googelt man, werden pauschalisiert, vor allem im Raum Deutschland, deswegen “China Handys” schlecht geredet, weil oft “Band 20” fehlt. Doch was bedeutet das für die Schweiz? Wie sich auf Wikipedia entnehmen lässt, ist in der Schweiz Band 3 (1.8 GHZ) bei allen drei Anbietern das wichtigste Band für LTE. Band 20 (800 MHZ) wurde 2012 erstmals vom BAKOM vergeben mit der Auflage, bis 31. Dezember 2018 eine LTE800-Abdeckung von mindestens 50% zu erreichen. Dies muss man wissen, sicher ist es besser, wenn man ein neues Gerät kauft, dieses auch “Band 20” spricht, ob es im Alltag jedoch ein Nachteil ist (auch 3G mit HSDPA+ ist flott!) muss jede/r für sich – je nach häufigen Standorten und Nutzungsverhalten – entscheiden.

Fazit: In ein paar Wochen, wenn die Global ROM verfügbar ist, und der Preis auf unter 400 Euro gesunden ist, dann kriegt das Mi6 von mir ein klare Kaufempfehlung für alle, die nicht “hochbezahlte Apple iPhone oder Samsung Galaxy-Gehäuse-Perfektion” benötigen, mit einem optimal portablen und bedienbaren Full-HD 5.15″ Display auskommen und sich an solider, ausdauernder Leistung im Handschmeichlerformat mit Preis/Leistung, die seinesgleichen sucht, freuen.

Bildstrecke – Xiaomi Mi5s neben Mi6 (Bilder mit S7 Edge aufgenommen)

Xiaomi Mi6 Test